Wenn Fakten Fakten, fuckten
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Dialog

Versuch eines Gesprächs:

Liebe …,

erstmal Danke für deine Antwort.

Ich denke wir sind beide ordentlich verletzt durch die Ereignisse der letzten zwei Jahre. Das gillt es anzuerkennen.

was das Werten anbelangt: Ja, ich komme da nicht drum herum: Neutral kann ich in dieser Situation nicht mehr sein und will es auch nicht mehr. Ich denke, es geht eben auch um ein sich Entscheiden: Welche Gesellschaftsform möchte ich? Möchte ich, dass die Gemeinschaft darüber bestimmt, was ich mit meinem Körper zu tun habe, oder ist das allein meine Entscheidung? Da braucht es Wertung!

Und ja, ich gebe dir recht, dass wir noch nicht in einer vollkommen gleichgeschalteten Öffentlichkeitswelt leben. Insofern sind wir (noch?) nicht komplett in einem repressiven System. Gleichzeitig mehren sich die Schritte und Zeichen auf dem Weg dahin. Zumindest in meinen Augen. Dass es auch noch Gegenbeweise und Beispiele gibt, macht es nicht besser und ist für mich ein untaugliches Argument, wenn es um die Einordnung der Richtung geht. Klar gibt es Ausnahmen. Aber die Ankündigung des BR, nur noch Geimpfte vor die Kamera zu lassen, ist halt auch ein starkes Signal in welche Richtung die Reise gehen soll und wird.

Ich bezeichne Geimpfte nicht als Dumm oder Geschichtsvergessen. Ich denke, dass mit dem Impfen muß jeder selbst entscheiden, auch wenn klar ist, dass wir alle gemeinsam die Folgen dieser Einzelentscheidung ausbaden und tragen werden. Und zwar in beide Richtungen (Wir leben hier im Dorf mit einem Menschen mit Impfschaden zusammen…)!

Ich mag deutlich unterscheiden zwischen dem Thema Pandemie, Gesundheitspolitik und den Richtungsentscheidungen, die im Zuge derselben gerade gefällt werden: Grundthema sind mehr Kontrolle und Überwachung. Und ich mag die Grundsatzfrage nach Freiheit versus Sicherheit stellen.

Was mir echt schwer fällt ist, wenn mich Menschen auf Grund meiner hinterfragenden Haltung als Covidioten und „rechts“ brandmarken und das Gespräch abbrechen. Ich habe in den zwei Coronasommern mit fast hundert Menschen an Bord diese Themen bewegt. Darunter Polizisten, Krankenpfleger, Ärzte, etc.. Viele davon waren eher Einverstanden mit dem, was unsere Regierung gerade veranstaltet. das war nicht leicht für alle Beteiligten. Keiner ist ob meiner Haltung von Bord gegangen. Ich vermute, dass ich damit bundesweit eher eine Ausnahme war, was Gespräche mit Andersdenkenden angeht.

Nun habe ich als Ungeimpfter (und nachweislich Genesener, allerdings ohne PCR-Test, denn ich hatte besseres zu tun als mit laufender Nase in ein Testzentrum zu wanken …) Berufsverbot. Als Skipper wie als Vortragsredner. Ich bin vom öffentlichen Leben ausgschlossen, habe Ausgangssperre von 21-5 Uhr und mußte mein Schiff verkaufen um den Weg, den unsere Politik gegangen ist, mitzutragen.Trotzdem werde ich von unserer Regierung als unsolidarischer Egoist beschimpft.
Die Impfpflicht ist in Vorbereitung. 2G soll das ganze nächste Jahr gelten. Ein Ausreiseverbot für Ungeimpfte wird disskutiert. Die Grundlagen unserer Gesellschaft ändern sich gerade schneller als wir hinschauen können. Ich bin also maximal betroffen. Aber wenn ich zur Debatte auffordere und die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stelle, bin ich sofort als sog. „Querdenker“ nicht mehr salonfähig. Nun will der von mir mitfinanzierte Rundfunk nicht mit mir reden, weil ich eine andere Ansicht habe. Faktisch bin ich damit aus der Gesellschaft raus. Von mir mitfinanzierte Polizisten sprechen bereits Menschen, die ihr Grundrecht auf demokratische Teilhabe im öffentlichen Raum warnehmen, das Recht auf Menschsein ab. An Schaufenstern steht: „Kauft nicht bei Ungeimpften…“.

Für mich sind das alles starke Zeichen in Richtung einer Gesellschaftsentwicklung, die ich für fatal halte… Und ich sehe es als meine Verantwortung an, als Enkel eines der Verantwortlichen von damals, vor solchen Entwicklungen zu warnen.

Schöne Grüße,

Ben

1 Kommentare

  1. Leopold Eder sagt:

    Hallo Ben !
    In Österreich ist es nicht anders. Z.B. darf ich zur Zeit als Ungeimpfter nicht einmal einen Friseur aufsuchen.
    Und das in einem Land, dessen Bundespräsident (VdB) vor nicht all zu langer sagte, das Grundgesetz und die Menschenrechte
    sind nicht verhandelbar.
    Zur Zeit wird über unsere Grund- und Menschenrechte nicht einmal mehr verhandelt, sondern sie werden nur noch mit den Füssen getreten.

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