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Infiziert!

Ja, mich hat’s voll erwischt. Die Symptome sind eindeutig: Schluckbeschwerden, Atemnot, starkes Unwohlsein, erhöhter Puls, Verlust des Geschmackssinns, die Nase voll.

So ein Mist!

Eigentlich hielt ich mich für relativ sicher hier auf meiner kleinen schwimmenden Insel fern von den Menschen.

Aber als ich mich heute Morgen dabei ertappte, dass ich nicht mehr als erstes die Seite vom deutschen Wetterdienst im Netz öffne, war mir klar, dass ich nun auch ernstlich erkrankt bin.

Ein kurzer Rückblick auf mein gestriges Medienverhalten bestätigt meine Diagnose: mehrere Stunden Lesen und Videos zum Thema.

Versteht mich nicht falsch: Nix gegen gut informiert sein. Das ist gerade in meinen Augen Bürgerpflicht.

Aber wenn meine Gedanken den Tag über hauptsächlich um dieses Virus und seine Folgen zu kreisen beginnen, läuft etwas schief. Dann habe ich die Kontrolle verloren. Dann bin ich infiziert.

Hier die Symptome im einzelnen:

  • Schluckbeschwerden: Ich kann schwer schlucken, wie leichtfertig wir unsere Freiheitsrechte gerade für „eine gute Sache“ aufgeben.
  • Atemnot: Mir raubt es den Atem, wie bereitwillig wir Menschen, die wir vor kurzem noch als Experten schätzten und denen wir z.B. jahrelang wichtige Aufgaben in unserer Regierung anvertrauten, wegen ihrer abweichenden Sichtweise als Spinner diffamieren.
  • Unwohlsein: mir geht es nicht mehr gut, wenn wir uns ernstlich darüber streiten, ob das Lesen eines Buches auf einer öffentlichen Parkbank noch zu verantworten ist.
  • Erhöhter Puls: Mich macht es wütend wenn ich erlebe, dass kritische Videos zum Thema auf Youtube plötzlich nicht mehr erreichbar sind, da sie angeblich gegen die „Regeln“ verstoßen haben.
  • Geschmackssinn: mir verschlägt es den Appetit, wenn ich die blanke Angst in den Augen der Menschen beobachte, denen ich auf meinen Spaziergängen begegne. Offensichtlich sehen sie in mir keinen Menschen mehr, sondern eine potentiell tödliche Gefahr.
  • Volle Nase: ich habe die Nase voll, mich selbst auf dem Gang zur Dusche mit einem Passierschein gegenüber der Polizei ausweisen zu müßen!

Nur gut, dass sich ab Mittwoch ein bescheidenes Wetterfenster öffnet: Segeln war schon immer die beste Medizin für mich. 600 Meilen non stop von Cherbourg nach Brunsbüttel sollten Kopf und Herz wieder frei bekommen. Vier Tage kein Internet, sondern Wasser, Wind, ANAKIWA, viel Verkehr und den ganzen Tag an der frischen Luft. Zumindest für diese Zeit werde ich geheilt sein. Ich bin einfach ein Glückspilz.

3 Comments

  1. Wolfgang Lillpopp sagt:

    Moin Ben,
    für die restliche Strecke nach Flensburg wünsche ich dir/euch eine gute Überfahrt. Möge es ein gutes Zeitfenster zum sicheren Segeln sein. Und halte durch, du schaffst das schon ….
    LG Wolfgang

  2. Andreas Baumann sagt:

    Moin BEN,

    GUTE BESSERUNG

    LG
    Andreas

  3. Ulrich Stelzner sagt:

    Lieber Ben,

    von deiner Nachlese 2019 habe ich mich nun bis hierhin durchgelesen.

    Deine Gedanken gehen oft spezielle Wege und regen immer wieder zum Nachdenken an. Dir ist nicht leicht zu folgen.

    Du bist der Skipper und gute Skipper haben die Eigenschaft, auch im Sturm die Ruhe, die Gelassenheit, den Überblick und den richtigen Kurs im Auge zu behalten, auch wenn der der nicht direkt zum Ziel führt.

    Du schaffst das nächste Ziel und du bist nicht allein!

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