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Fehlerkultur … mal wieder!

Fehlerkultur …

Eigentlich weiss ich, dass ich in den vorderen Kajüten die kleinen seitlichen Fenster immer!!! Schließen muss, wenn es anfängt zu regnen, da sie so ungünstig platziert sind, dass das Wasser vom Vordeck konzentriert genau über diese Fenster abläuft. Es regnet also nicht einfach nur rein, sondern ein wahrer Sturzbach ergießt sich augenblicklich in die Koje und überschwemmt das Bett.

Heute Nacht weckte mich der einsetzende Regen und Wind der durchziehenden Front. Irgendetwas klang anders. Im Halbschlaf ging ich auf die Suche und entdeckte eben jenes offen stehende Fenster. Was eine Sauerei … Aber mit etwas Aufwand zu beheben. Letztlich also recht Fehlertolerant.

Das passt gut zum nächsten Thema: während Teile der Menschheit gerade von der Corona-Virus-Hysterie dahingerafft werden, wollen die Wettersysteme sich einfach nicht für ein günstiges Fenster zum Überqueren der Biscaya öffnen.

Wir hängen nun schon in der zweiten Woche in Warteposition und ich frage mich immer wieder, was ich hier eigentlich mache. Tage vergehen, in denen ich mich bemühe, entspannt und liebevoll durch den Tag zu gehen, obwohl nichts von dem, was ich geplant hatte, funktioniert.

Die Welt dreht durch, und ich kümmere mich um den Wetterbericht.

Dass die extra angereiste Crew sich nur schwer in die vielen wetterbedingten Hafentage finden mag, ist ein Thema. Langsam wird der Zeitplan auch richtig eng. Trotzdem macht es natürlich keinen Sinn, deswegen nautisch riskante Dinge zu wagen. Vor allem nicht in diesem Seerevier. Das könnte Schiff und Leben kosten. Also schon nicht mehr so ganz fehlertolerant.

Mein drittes Fehler-Thema:

Neben vielen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen, beschäftige ich mich gelegentlich mit den Auswirkungen von Mikrowellen auf Organismen.

Dazu gibt es eine Fraktion von seriösen Wissenschaftlern, die in letzter Konsequenz dazu aufrufen, sämtliche Geräte, die nicht kabelgebunden kommunizieren, abzuschaffen. Und die dazugehörige Infrastruktur auch.

Der Grund (sehr verkürzt): mit der Strahlung aus unseren Netzen (Mobilfunk, W-Lan, etc.) zerstören wir die Insekten und ohne Insekten kein Leben auf der Erde.

Ab hier geht mir der „Arsch auf Grundeis“. Da Mikrowellen so abstrakt sind, interessiert sich keine Sau dafür. Mich eingeschlossen. Eine Welt ohne Mobilfunktechnik scheint selbst mir, der ich das Vorstellen und Durchdenken von Utopien regelmäßig übe, kaum realistisch. Zu groß die kurzfristigen Vorteile. Zu abstrakt die langfristigen Nachteile.

Das bedeutet: Wir machen gerade als Weltgemeinschaft einen Fehler, den wir nicht mehr korrigieren können. Also Null Fehlertoleranz.

Vielleicht hat vor dem Hintergrund ein corona-bedingter weltweiter „shutdown“ durchaus Vorteile: Wir könnten wieder entdecken, wie es sich lebt, wenn wir mal ganz raus sind aus dem üblichen System… Aber dann ohne Smartphone? Weia, da müßten wir ja wieder mit den real anwesenden Menschen reden… Und diesen Blogeintrag würde es natürlich nicht geben!

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