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13.01.2018

13.01.2018

5 Tage saß ich Anfang des Jahres mit den Menschen „meines“ Dorfes zusammen in den alljährlichen sog. Intensivtagen.

Haben die Tage für meine Haltung zu diesem Projekt Zukunftswerkstatt einen Unterschied gemacht?

Diese Klausurzeit ist schon sehr verwandt mit dem, was bei mir an Bord geschieht, wo sich 5 meist gänzlich fremde Menschen darauf einlassen, eine Woche auf engstem Raum ihr Leben zu teilen. Letztlich entsteht neben all den Differenzen und der Erkenntnis, wie unglaublich verschieden wir sind, am Ende der Woche fast immer ein “Wir-Gefühl“.

Viele die diesen Blog lesen oder bei mir an Bord waren, wissen um meine durchaus kritische Haltung zum Projekt Tempelhof. Unabhängig von meiner durchaus vorhandenen Kritik, hat diese Woche aus gemeinsam Leben, Denken und Fühlen, aus Sprechen und Zuhören, eben diesen Zauber bewirkt: Wir haben uns in unserer großen, facettenreichen Unterschiedlichkeit wahrnehmen können. Haben gestritten, Ängste und Abgründe angeschaut; unser Scheitern gesehen. Haben uns vielleicht auch an manchen Stellen neue Verletzungen zugefügt. Aber für mich haben wir durch diese gemeinsam verbrachte Zeit wieder dieses “Wir“ entstehen lassen.

Wodurch kam das? Was hat dazu beigetragen?
Für meine Wahrnehmung sind wir als Gemeinschaft ein Stückchen gelassener geworden: Nicht jeder Konflikt muss dringend gelöst werden. Manches braucht eben Zeit und trotzdem geht das Leben weiter. Manches wird sich vielleicht nie lösen lassen. Und vielleicht ist auch das möglich und nicht der Anfang vom Ende? Vielleicht hat dieses “gemeinschaftlich Resignieren“ eine neue Tür geöffnet?

Das wir als neue Konfliktstrategie in einer eigentlich angespannten und ernsten Runde den Vorschlag einbringen und zusammen belachen konnten, dass in Zukunft immer dann, wenn sich Menschen die einen Konflikt miteinander haben auf dem Platz begegnen, sie sich kurz gegenüberstellen und für 10 Sekunden Anbrüllen müssen, Bedanken und dann weitergehen sollen, hat mich sehr berührt. Warum nicht Humor als soziales “Werkzeug“ gezielt anwenden? (Klar müssten wir Gäste und auch unsere Nachbarn irgendwie auf diese neue Strategie vorbereiten …) Für mich ein schönes Zeichen von wachsender Souveränität und Reife. Dafür möchte ich mich bei den Menschen “meiner“ Gemeinschaft bedanken!

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