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3. März 2022
Neulich morgens an der Ems ….
20. April 2022
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Weniger Empathie wagen?

Ihr Lieben,
eben las ich einen Artikel auf Krautreporter, in dem die Schreiberin darüber sinnierte, ob es in solchen Krisensituationen nicht hilfreicher ist, weniger mit Empathie dabei zu sein, damit man effektiv Hilfe leisten kann?
Ja, das mag in der direkten Notsituation richtig sein. Wir aber, die wir aus mehr oder weniger großer Distanz auf das Geschehen blicken, und alle, die gerade die Entscheidungen in den Schaltstellen der Macht fällen, sollten das Gegenteil üben und noch viel radikaler anwenden: Erst wenn ich meine Empathiefähigkeit wirklich auf alle Betroffenen ausdehne (also nicht nur auf die geflüchteten Frauen, Kinder und Alte, sondern auch auf die zum Bleiben und Kämpfen gezwungenen Männer zwischen 18 und 60, und dazu noch auf die zum Kämpfen gezwungenen jungen russischen Männer – auch Söhne von Müttern …), dann erst kann ich wirklich Mitfühlen was gerade geschieht und aus diesem Fühlen heraus einen wirklich menschlichen Gedanken fassen.

Zugegeben zerreisst es mein Herz allein bei dem Versuch und jegliche Idee von „Frieden durch Töten“ ist damit ausgeschlossen, denn wessen Mutter kann ich danach noch in die Augen schauen?

Aber was dann tun? Braucht es einen feministischen Aufstand der Mütter? Eine Karawane der Frauen und Mütter, die sich aus allen Ländern der Welt in die Ukraine aufmachen und zwischen die Fronten stellen? Und warum schweigen wir Väter? Warum lassen wir geschehen, dass wieder für den „Frieden getötet“ wird, um genau was zu erreichen? Einfluss und Macht. Ein beschämender Rückfall in Kategorien und Ziele, von denen wir eigentlich wissen könnten wohin sie führen und dass sie dringend von Mitgefühl und Kooperation mit allen Lebewesen abgelöst werden müssen. Als hätten wir nicht ganz andere Probleme zu lösen auf unserem geschundenen Planeten …

Gerade (mal wieder) Fassungslos über das, was wir Menschen zu tun und zu denken bereit sind,

Ben

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