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01.10.2018

Legal, aber unmoralisch!

McDonalds zahlt keine Steuern auf Unternehmensgewinne, da sie ein Steuerschlupfloch in Luxemburg nutzen. Das ist zwar legal, aber offensichtlich nicht in Ordnung. Dieses soll nun geschlossen werden.

Was bewegt Menschen dazu, bei einem unmoralisch handelnden Unternehmen weiterhin einzukaufen?

Wie schnell würde die Vorstandsetage einlenken und freiwillig ihre Gewinne versteuern, wenn massenhaft die Umsätze einbrächen?

Das bringt mich zu einer für mich neuen Idee, die gleich an mehrere Tabus in dieser Gesellschaft rührt: Steuergeheimnis und über Geld wird nicht gesprochen. Geboren wurde sie in einer der anregenden Diskussionsrunden mit einem Mitglied der bayrischen Staatsverwaltung hier an Bord: Warum streichen wir nicht alle Steuern und veranstalten jedes Jahr eine Bieterrunde für den Staatshaushalt? Wir könnten z.B. in einer öffentlichen Fernsehshow erst den Haushalt vorstellen und dann kann in einer Online-Bieterrunde jeder seinen Beitrag leisten. Es gäbe ein öffentliches Ranking, wo jeder einsehen kann, wie viel eine Person oder eine Firma gezahlt hat. Sinnvoll wäre es, auch gleich noch den Umsatz und den Gewinn desjenigen aufzuzeigen.

Es könnte einen Richtsatz von z.B. 10 Prozent vom Umsatz geben. Wer mehr zahlt, gewinnt an Status, da er mehr zum Gemeinwohl beiträgt.

Gleichzeitig könnte es auch eine Regelung geben, dass jeder über die Verwendung von 60 Prozent seines Beitrags im Haushalt selbst verfügen darf, sodass wir alle sehen könnten, was unseren Mitmenschen wirklich am Herzen liegt.

Wie sähe die Welt dann aus? Wenn es nicht mehr als „cool“ gilt, möglichst wenig beizutragen, sondern der Beitrag eine Ehre wird und einem Ansehen bringt?

1 Kommentare

  1. Oh Ben,
    die Gedanken sind groß, zeugen von Weitsicht und drücken ein tiefes Unbehagen aus. Warum, ja warum werden (legale?) Steuerhinterzieher hofiert, gefördert, beworben? Ein durcheinander in unserem Steuersystem, eine Steuer den Gemeinden, eine den Ländern und der Hauptteil dem Bund. Dazu die wahnwitzige Angst Unternehmen zu verprellen die Arbeitsplätze, vorwiegend für Niedriglöhner, anbieten.
    So wird man nicht müde, alle multinationalen Unternehmen, die ja die Schlupflöcher vorwiegend ausnutzen in sämtlichen Medien zu zeigen, zu erwähnen, ihnen Sendezeit zu gewähren. Nur selten wird einmal ein Zeigefinger erhoben, dies aber immer relativiert, abschwächend und vor allem realitätsfern.
    Es darf nicht wundern, wenn dann vornehmlich die, die es am nötigsten hätten, hurra schreiend bei ihrem eigenen Verderben einzukaufen und zu essen.
    Dein Unbehagen zur Situation von Flüchtlingen zeigt dies überdeutlich. 84.000 Flüchtlinge sind in der Lage eine Nation in Angst und Schrecken zu versetzen – dank den Medien, dank den Politikern. Die eigentlich Probleme der Nationen werden dabei verdrängt, nicht erwähnt, tot geschwiegen. Mietwucher, Bankenwucher, Energieversorgung, Renten…
    Nun kommt der Hehre Gedanke jeder möge zumindest für einen Teil seines Beitrags zur Gemeinschaft, über diesen entscheiden dürfen. Das geht schief, gewaltig schief. Du vergisst den anerzogenen oder vielleicht angeborenen Egoismus. Unter solchen Umständen würde jeder vor seiner eigenen Tür seine Wünsche erfüllen wollen, Gemeinschaftssinn bliebe auf der Strecke.
    Mehr Beitrag zum Allgemeinwohl mehrt das Ansehen – das wäre schön, wenn es zu verwirklichen wäre. Kinder werden heute schon in der Krippe zum Erfolg „gezüchtet“. Leistung ist Erfolg und Erfolg verspricht ansehen. So sieht die Realität aus. Es gab eine Zeit der sozialen Marktwirtschaft. Hier wurden wenigstens Dinge gelehrt wie „Kapital verpflichtet und soll zur Mehrung des Allgemeinwohls eingesetzt werden“. Es wurden Kranken- und Rentenversicherungen auf Gegenseitigkeit und als Generationenvertrag ausgebaut, Sozialer Wohnungsbau war eine der dringlichsten Aufgaben. Post, Energie, Telefon, Wasser, öffentlicher Verkehr wurden immer im Sinne von Allgemeinwohl betrieben. Was dabei heraus kam was es heute ist kann jeder an den entsprechenden Rechnung ablesen – mehr noch Sozialversicherungen stecken zunächst einmal ihren Vorständen das Geld in die Taschen – irgendwann, ganz spät kommt dann der Beitragszahler.
    Greift man Deine Vorschlag auf wird sofort der Hammer herausgeholt und unter lautem „Kommunismus“ Geschrei alles platt gemacht was an Ideen kommen könnte.
    So bleibt die Hoffnung, dass der stete Tropfen den Stein höhlt. Dabei wird mir immer klarer, es braucht viele Tropfen um den Kapitän (den ich vermutlich kenne), den Pflegefall in der Nachbarschaft, die wohlhabenden Rentner davon zu überzeugen, dass es nicht Flüchtlinge sind sondern skrupellose Unternehmer die Ihnen etwas wegnehmen.

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