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09.06.2018

„Nur für Mitglieder?“

Neulich, im alternativen Dorfladen der Gemeinschaft Schloss Tempelhof, in der ich vor meinem Segelprojekt sehr aktives Mitglied war, stand ich vor dem Regal mit Prospekten. Fragte die Betreiberin, ob ich auch meine Flyer auslegen dürfte.

Die Antwort: „Nein, das ist nur für Mitglieder der Gemeinschaft“.
Auf meinen Hinweis, das dort aber viele Flyer von Menschen liegen, die nicht Mitglieder sind, kam es grummelig zurück: „Na dann leg sie halt hin“.

Mmm. Bis vor zwei Monaten war ich noch offiziell Mitglied in dieser Gemeinschaft. Meine Frau ist es heute noch. Sie und meine Kinder leben dort. Ich zahle zusammen mit ihr Schulgeld, Miete, Landwirtschaftsbeitrag. Sie und meine Kinder kaufen regelmäßig in selbigem Laden mit unserem gemeinsamen Geld ein. Liegen dort meine Flyer aus, habe ich mehr Mitsegler und es geht dadurch mir und meiner Familie finanziell besser. Dann könnten sie noch öfter die zugeben sehr hohen Preise des Ladens zahlen, was dem Laden, der Gemeinschaft und damit auch der Betreiberin zu Gute kommen würde. Eigentlich müsste mein wirtschaftlicher Erfolg – und damit das Auslegen meiner Flyer – im vitalen Interesse der Betreiberin liegen.

Mir kam da wieder die Insel Aerö in den Sinn: Dort stehen an strategisch wichtigen Stellen (Fähranleger, Hauptplatz, Seglertoiletten) selbstgebaute Plakatsäulen, wo jeder seine Veranstaltungen und Angebote aushängen kann.

Dort haben die Menschen verstanden, dass jedes Angebot eine Bereicherung für Alle ist; dass der wirtschaftliche Erfolg des Einzelnen letztlich allen auf der Insel zu Gute kommt. Dort ist das Motto: „We all do better, when we all do better“.

Hier ist es leider noch: „Nur für Mitglieder“.

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