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16.07.2016

13.07.2016
Ich bin grade sauer mit mir und der Welt.
Faktisch verschenke ich – wenn es finanziell mit dem Experiment so weiter geht – an jeden meiner 41 Mitsegler 450€ und eine Woche segeln obendrauf.
Ja, ja, ich weiß, so darf ich das nicht sehen. Die Woche Segeln ist ja in den 450€ schon enthalten. Aber es fühlt sich für mich eben so an: meine Gaben und meine Zeit werden gerne genommen, aber meine Bitte um ein “Daseinsrecht“ in Form von Geld zum Leben wird geflissentlich überhört.
Mich macht das wütend! Wütend auf mich selber, dass ich mir so ein beknacktes Experiment ausdenke und mich und meine Familie so einer Situation aussetze! Wütend auf die Menschen, die einfach mit einem Schulterzucken eine Woche mit mir mitfahren, und am Ende gibt’s ein freundliches Danke. Da bin ich echt überrascht, wie viele sich das trauen! Gerechnet hatte ich mit einem. Nun sind es bereits drei. Ich bin wütend auf die, die einfach kurz vorher absagen und das war‘s dann. Was nix koscht, ist halt echt immer auch nix wert, gell?! Alle Vorurteile und Ängste bestätigt. Super.
Ich bin auch wütend, wenn mir Menschen, die genau wissen könnten, wie viel es für das finanzielle Überleben des Projektes braucht, einen Bruchteil der Summe in die Hand drücken. Sitzen selbst im gemachten und gut gepolsterten Nest und ihr Beitrag ist ein Fliegenschiss!
Scheiße. ich weiß dass ich gerade ungerecht bin. Polemisch. Eklig. Fordernd und selber alle meine Versuche, etwas anders anzuschauen und den Blickwinkel zu verändern, missachte. Ich schäme mich auch vor den Menschen, die mir eben genau das Gegenteil bewiesen haben. Die mich beschenkt haben ohne Gegengabe, obwohl sie sehen konnten, wie sehr ich innerlich noch am rechnen und Handeln bin. Obwohl jeder, der diesen Blog liest, sehen kann, dass ich selber nicht kann, was ich mir von meinen Mitmenschen wünsche: Verantwortliches Handeln zum Wohl aller aus Erkenntnis…
So, das musste jetzt mal raus.

1 Kommentare

  1. Artur Weinhold sagt:

    Guten Tag, Herr Hadamovsky,

    das musste nicht nur raus, Sie haben auch völlig Recht. Wer sich auch nur ein wenig mit Ihrer Website, dem Buch zu Ihrer Langfahrt und dem »Experiment« beschäftigt und der Grundrechenarten mächtig ist, kann leicht erkennen, welchen Beitrag er leisten muss, wenn Sie aus sieben Segelmonaten den Lebensunterhalt für sich und ein Kind sowie die Kosten für das Schiff erwirtschaften müssen. Ich habe das auf der KRAUTREPORTER-Website als Leserkommentar zu Rico Grimms Artikel soeben auf der Basis von reinen Wochenendtörns von April bis Oktober mal durchgerechnet.

    Wenn ich nicht so weit von Flensburg weg leben (und nicht dauernd an meinem eigenen, 37 Jahre alten 27-Fuß-Stahlschiff rumschrauben und -lackieren) müsste, würde ich glatt mal vorbeikommen und mitsegeln. Andererseits: Ich werde nicht gern Zeuge, wenn Idealisten an ihrem Idealismus »verbrennen«. Aber vielleicht – oder besser: hoffentlich – täusche ich mich da ja?

    Dass dem so sein möge, wünsche ich mir und Ihnen sehr!

    Herzliche Grüße aus dem Ruhrgebiet –

    Artur Weinhold

    P. S. Vielleicht wird ja ein Buch aus dem »Experiment«? Wenn ja, bestelle ich es schon einmal vor. MIT ALLEN WASSERN GEWASCHEN habe ich gern und aufmerksam (mit dem Stift in der Hand) gelesen und mehrfach verschenkt.

    AW

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