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18.05.2016

Dies wird – mal wieder – ein Eintrag zum Thema Vertrauen:
Meine Frau fragte mich gestern, ob ich denn selber an mein Experiment glauben würde. Ich habe darauf ein klares Jein!

Ja. Einerseits glaube ich grundsätzlich an die Fähigkeit der Menschen, empathisch und brüderlich mit Geld umzugehen.

Nein. Andererseits sehe ich im Kleinen, wie sehr die Angst um den eigenen Besitz und das eigene Wohlergehen das Handeln vieler Menschen bestimmt. Und im Großen wird die Bewegung noch deutlicher: Immer mehr Reichtum sammelt sich bei wenigen Menschen, während sich die Armut dramatisch ausbreitet.

Das ist die Realität, wie sie sich mir zeigt. Wir bekommen es als Menschheit nicht geregelt. Ganz offensichtlich hat der Skrupellose einen (wirtschaftlichen) Vorteil.

Da werden dann die Milliarden nicht geteilt, selbst wenn ein schlichtes Gemüt wie meines das bei der Ankündigung “Zuckerberg verschenkt fast sein ganzes Vermögen“ denken könnte, sondern lieber werbewirksam eine Stiftung gegründet. Die zahlt keine oder kaum Steuern in die allgemeine Kasse, und trotzdem kann Herr Zuckerberg nach wie vor über jeden einzelnen Dollar entscheiden und steht auch noch als großer Wohltäter da (und fühlt sich vermutlich auch so). Wie praktisch.

Was wäre geschehen, wenn er sein für ihn offensichtlich überflüssiges Geld wirklich geteilt hätte? Nicht im Sinne einer Stiftung, in der das Geld ja dann nur zweckgebunden und weiterhin in seinem Sinne verwendet werden kann (und meist ja auch nur die Zinserträge und nicht das eingebrachte Kapital), sondern wirklich verschenkt? Und die Beschenkten machen dann damit, was SIE wollen?

Könnt bei ihm die Angst dahinter stehen, dass er dann überflüssig wäre? Das ihn niemand mehr beachten würde, weil es nichts mehr “zu holen“ gäbe?

Aber ich schweife ab. Die eigentliche Frage war ja: Kann mein kleines Experiment überhaupt gelingen, wenn ich nicht hundert Prozent an sein Gelingen glaube?

Ist mein Vertrauen Voraussetzung dafür, dass Menschen bereit sind, mir und meiner Familie ein Auskommen zu ermöglichen?

Vielleicht mal so: Ich bin nicht blind, was der augenblickliche Zustand auf unserem Planeten ist. Ich vertraue aber darauf, dass immer mehr Menschen so eine Möglichkeit zur Freiheit und eigenen Verantwortungsübernahme suchen. Nicht, weil es ihnen ermöglicht für sich den größten Vorteil zu erzielen, sondern weil immer mehr Menschen erkannt haben, was die Bewohner der kleinen dänische Insel Aerö mit ihrem Wahlspruch schlicht und simpel auf den Punkt gebracht haben: “We all do better, when we all do better.“

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