21.02.2016
21. Februar 201602.03.2016
2. März 2016„Könnte es übrigens nicht auch sein, dass es Mitsegler gibt, die Ihnen neiden, mit ein paar Wochen Segeln im Jahr ihr Auskommen „einfahren“ zu können, während sie unter Umständen „hart arbeiten“ während des ganzen Jahres …?“
Fragte mich ein Autor der Zeitschrift Yacht.
Ja, das mit dem Neid könnte schon sein. Dann bitte ich diese Menschen sich mal real vorzustellen, ob sie wirklich bereit sind sich jede Woche auf zwei bis vier vollkommen fremde Menschen mit ihren Themen, Licht- und Schattenseiten und ihren ganz speziellen Eigenheiten einzustellen. Dabei aufmerksam, offen, humorvoll und wohlwollend zu sein. Und das nicht nur ein paarmal, sondern eben vier Monate am Stück? Und dann ja nicht nur 8 Stunden, sondern den ganzen Tag von morgens um 6 bis abends um 10. Ohne Wochenende. Also ca. 1792 Stunden. Plus 2 Monate Vor- und Nachbereitungszeit. Macht zusammen also 2112 Stunden.
Das ist weit mehr, als ein normaler Mensch in einem Jahr für seinen „Lohn“ arbeitet (das wären üblicher Weise eben nur ca. 1800 Stunden).
Und klar ist das eine der vielen spannenden Fragen: Warum erleben solche Menschen sich als „hart arbeitend“ während des ganzen Jahres? Warum machen sie nicht, was ihnen Freude bereitet (und leicht fällt)? Warum sieht mein Projekt so sehr nach „bezahltem Urlaub“ aus? Und warum sollte ich nicht dasjenige tun, was mir Freude bereitet (und dass dann auch mit Haut und Haaren und rund um die Uhr) und gleichzeitig für mein Auskommen gesorgt sein? Eben damit ich es tun kann? Zumal ich real mehr Stunden dafür „arbeite“ als sie?
…und schon wieder ertappe ich mich dabei, mich zu rechtfertigen und Geld gegen Zeiteinsatz abzugleichen. Es ist echt verflixt.