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23.09.2017

23.09.2017

„Lieber Ben,

Vorweg: Vielen Dank für deine Zeit und Danke für die Gestaltung einer tollen Woche, deren Erlebnisse, Gespräche, Gedanken und Impulse noch lange bei mir nachklingen werden…

…Diese Woche schafft einen bemerkenswerten Raum der Reflexion. Ein Raum der geprägt ist von Selbstevaluation. Sie hat mich in vielen Momenten in ein neues Bewusstsein geführt – für eine Form des Gemeinsamen, des Miteinander zwischen Natur und Mensch, dem persönlichen Gefühl von Sicherheit des eigenen Lebens, der eignen Zukunftspläne, Vorstellungen und des Ich-bezogenen und sozialen Handelns… 

…Das Experiment ist in zweifacher Hinsicht bemerkenswert. Es ist ein Experiment für die Teilnehmer, wie für den Versuchsleiter zu gleich – aus dem am Ende jeder profitiert. Für mich bislang ein einmaliges Beispiel und ein tolles Ergebnis einer gedanklichen Konstruktion.

Und ich löse mich aus der Mechanik des Experiments nur ungern – aber wenn ich länger darin verweilen würde, würde sich vieles für mich zu schnell verändern. Dazu fehlt mir aktuell noch der Mut. Insofern spende ich, um vor allem mir ein einigermaßen gutes Gefühl zu geben den folgerichtigen Konsequenzen meiner Erkenntnisse vorerst zu entkommen und hoffe das noch vielen weiteren Menschen dieses Experiment zu Teil wird. 

Ich berichte gerne wie es mir nach ein paar Jahren damit ergangen ist.

Alles Liebe

Phil“

2 Comments

  1. Ulrich Stelzner sagt:

    Ich bin froh, dir von dem Experiment erzählt zu haben und noch mehr freue ich mich, dass du mich dabei spontan begleitet hast und dass es bei uns beiden einen positiven Nachklang hat.
    Danke an dich und Ben.
    Ulli

  2. Ulrich Stelzner sagt:

    Dem Experiment, das Ben anbietet, gebührt in meiner Nachbetrachtung nicht nur die erwähnte Spende für das unbezahlbare Erlebnis, sondern ich muss auch auf die Umstände und die Besonderheiten eingehen, die das Abenteuer so einzigartig machten und jedem zuteilwerden, der sich darauf einlässt. 

    Ich meine, dass Ben, dem Skipper, auch ein besonderes Lob und Anerkennung dafür gebührt, wie er uns, die Trainees, während der ganzen Woche aufgenommen, behandelt, ausgebildet, unterhalten und umsorgt hat.

    Seefahrt und Bordleben hat seine eigenen Regeln und Gesetzte, die Ben für jeden von uns, ob erfahren oder völlig neu an Bord in angenehmer Weise vermittelt, mit allen Einzelheiten geduldig und wiederholt beigebracht hat.
    Für alle, die sich mit der (dummen) Frage beschäftigen: „Was macht man nur die ganze Zeit an Bord eines so kleinen Bootes?“ wird sofort klar, was auf einem Segelschiff notwendig wird und bleibt, wenn es sich bewegen und vom Wind vorangebracht werden soll. Wie viele Fähigkeiten und Kenntnisse dahinterstecken, um alle Elemente in den gewünschten Einklang zu bringen.
    Der Wind in den Segeln bringt das Rauschen des durchpflügten Wassers erst zustande, wenn Ben die richtige Segelstellung getrimmt, den günstigsten Kurs ausgewählt und die Struktur der Wasseroberfläche wegen der umlaufenden Böen vorausschauend gelesen hat. Wir wurden in die vielen kleinen Geheimnisse eingeführt und bekamen nach und nach ein Gespür dafür, wie viel Erfahrung Ben hat und wir noch sammeln müssen. Wir waren nicht die Schüler, die nur zuhören mussten, wir haben alles ausprobieren und selbst erfahren können, wie Ruder, Schoten und Fallen, Wind und Segel zusammenwirken und wir haben begreifen können, warum das Boot dümpelt, stampft, rollt und krängt. 
    Es hat uns einfach Spaß gemacht, die Hinweise und Erklärungen von Ben in die Tat umzusetzen.
    Nichts war Ben zu viel. Er beschrieb die Regeln im engen Fahrwasser, wie auch die Ausweich- und Vorfahrtsregeln zwischen Seglern und Motorschiffen. Wir erfuhren etwas über die Seezeichen, sowie Bojen, Leuchtfeuer und Seekarten. Wir beobachteten das Echolot genauso wie den Kompass oder den Windanzeiger.
    Es war eine kurzweilige Freizeitbeschäftigung mit so vielen Lerninhalten. Es kam zu angenommenen Wettfahrten mit anderen Seglern, auch wenn die nichts davon bemerkt haben. Trotzdem wurde unser Ehrgeiz angeregt und Spannung erzeugt.
    Zu allen Zeiten und bei allen Manövern hat uns Ben ein Gefühl für ein tiefes Vertrauen zu ihm gegeben, was auch die Erfahrung mit Grenzwerten für das Boot zu einem reinen Vergnügen werden ließ. Besonders stolz waren wir auf unseren Skipper, wenn er Anlege- oder Ablegemanöver wie kein anderer gefahren ist.
    In Ærøskøbing hat Ben die Phoenix in die engste und günstigste Ecke des Hafenbeckens gelegt, dass wir und die Bootsnachbarn nur staunen konnten.
    In Wackerballig hat er nicht einen Moment die Nerven verloren, als wir beim Ablegen unseren Bootshaken verloren haben. Nach ein paar Kommandos und Anläufen hatten wir ihn wieder an Bord. Das war doch kein Ding!
    So viel zur Seemannschaft. Was wären wir aber ohne die außergewöhnliche Verpflegung an Bord.
    Ben hat es verstanden, in unnachahmlicher Geschwindigkeit leckere Mahlzeiten zu bereiten und in allen Lagen und Situationen die richtige Leckerei zu servieren. Immer wenn wir nicht daran gedacht haben, hatte er eine Überraschung für uns und wenn es nur eine Tasse heißen Tee, Kaffee oder Suppe war.
    Ganz stimmt das nicht. Einer von uns hat immer ans Essen gedacht und ich kann sagen, dass er nicht verhungert ist!
    Die liebevolle Fürsorge von Ben ist neben seinen Fähigkeiten für das Boot so hervorragend, dass wir uns wie in einem First-Class-Hotel gefühlt haben.
    Dieses Loblied musste mal gesungen werden, weil wir nicht nur eine tolle Segelwoche, sondern auch die Gastfreundschaft und Hingabe zu all unseren Bedürfnissen gespürt haben.
    Danke lieber Ben für die Zuneigung zu uns Gästen und deinem einzigartigen Projekt.

    Ich kann meine Dankbarkeit nur noch einmal betonen und mit meinem kurzen Video garnieren:
    https://vimeo.com/234475765

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