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27.04.2016

Regenschauer. Ein Grad Plus (immerhin). Windböen, dann wieder Flaute. Das Meer unruhig. Kabbelige See. Zusammen mit fast allen Krabbenkuttern von Büsum verlasse ich morgens um 6 mit ablaufendem Wasser den Hafen. Die Tide arbeitet am Schiff. Zerrt es gegen die Wellen voran. Der Wind von vorne. Dann kommt eine dunkle Wolkenwand: Ufer, Kutter, Fahrwassertonnen, alles verschwindet im erbsengroßem Hagel. Rasch ist das Deck wieder weiß.

Unangenehmer ist, dass auch die Scheiben vereisen und mir die eh schon bescheidene Sicht völlig nehmen. Gegen den Hagel ohne Scheibe etwas zu sehen, ist hoffnungslos. Also Blindflug nach GPS und Echolot. Mist.
Motoren fast den ganzen Tag. Zwischendurch ein raumer Gang mit Genua. Zum Groß setzen bin ich bei dem glatten Deck einfach zu faul. Dann dreht der Wind weiter und flaut wider ab, sodass ich eine gute Entschuldigung habe, den Motor weiter laufen zu lassen.

Nach zehn langen und sehr kalten Stunden machen Phoenix und ich durchgefroren fest in Brunsbüttel. Ich bin einfach nur froh, dass es vorüber ist und ich unter Deck in die warme Kajüte kriechen kann.

Am nächsten Morgen immer noch kalt, aber kein Regen oder Hagel. Ich breche früh auf, um den Nord-Ostsee-Kanal in einem Rutsch zu durchqueren. Das ist als Alleinsegler gar nicht so lustig. Will ich aufs Klo gehen, muss ich abwarten, bis ich in einer der Weichen bin und kein Verkehr ist, dann den Autopiloten rein und schnell aufs Töpfchen. Das letzte Drittel wieder im Schneeregen.

Sehr angenehm ist bei solchem Wetter, dass der Motorraum die eine Hälfte des Cockpits anwärmt. Sitzheizung und Fußbodenheizung auf einem Segelboot hat nicht jeder. Eher blöd ist dagegen, dass schon seit Meldorf alle Wasserhähne noch im Winterschlaf sind. Ich hangele mich mit ein paar Flaschen durch, die ich in Restaurants auffüllen lasse, aber so langsam hätte ich gerne mal endlich einen vollen Wassertank!

In vier Tagen kommen die ersten Gäste. Ich wünsche ihnen und mir von Herzen etwas wärmeres Wetter. So ist es echt hardcore…

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