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26.10.2016

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Achtung, unverdaut und roh…

Natürlich kostet mein Angebot Geld. Geld für den Unterhalt des Schiffs. Geld für den Lebensunterhalt des Skippers und seiner Familie.

Wenn ich mit dem Experiment Unbezahlbar die Verantwortung für das Fortbestehen des Projekts mit allen Mitseglern und Interessierten teile, ergibt sich ein spannender Ausschnitt unserer Gesellschaft. Wie reagieren Menschen, wenn sie in die Freiheit der Selbstverantwortung entlassen werden?

Einziger Haken: Ich trage die finanziellen Konsequenzen im Moment allein mit meiner Familie.

In 2016 werden Carola und ich 12.600€ nachschießen müssen.  Da kann ich jetzt drüber Jammern und Lamentieren, und mich beklagen, dass ich nach der vielen Abwesenheit von meiner Familie im Sommer nun auch noch im Winter zum Geldverdienen weg sein werde. Ja, das ist blöd gelaufen.

Oder ich kann mich freuen, dass doch so viele Menschen die Verantwortung so genutzt haben, dass wir schon im ersten Jahr nur 12.600€ drauflegen müssen.

Da bin ich aber gerade leider nicht!

In mir ist eine kleine, nörgelnde Stimme, die mir wieder und wieder einzuflüstern versucht, doch einfach Schluss mit dem Experiment zu machen. Jetzt, wo ich fern der See an Land sitze, wird sie immer wieder recht laut. Das geht dann in etwa so:

„Hej Ben, du bist doch cool. Du hast die Welt umsegelt. Du hast eine Familie zu ernähren. Du bietest den Menschen ein geiles Schiff und geiles Essen. Du bietest ihnen viele Jahre und Seemeilen an Erfahrung. Warum sagst du ihnen nicht einfach, was so etwas kostet? Warum Sagst du ihnen nicht, dass so ein Schiff OHNE Skipper und OHNE Koch (Putzmann und Abwäscher) in der Regel nicht unter 1.300€ pro Woche zu haben ist?  Das wäre doch das MINDESTE, was sie zahlen müssten, um überhaupt aufs Wasser zu gehen. Ist es dann so viel verlangt, wenn deine Arbeit, deine Erfahrung, dein Wissen und deine Zeit pro Woche noch 800€ einbringen? Das ist doch eh schon ein lachhafter Lohn für einen Freiberufler…“ Warum schreibst du das nicht wenigstens groß auf deine Homepage: Eine Woche Phoenix mit Skipper braucht 2.100€. Punkt. Egal wie viele Menschen an Bord sind. Also wenn ihr nix oder weniger zahlt, dann seid euch wenigstens bewusst, dass ihr gerade von Familie Hadamovsky die Summe X geschenkt bekommt! …“

So etwa spricht der Nörgler in mir.
Ja, ich bin dann voll drinnen im alten Denkmuster, wo Arbeitszeit und Leistung eins zu eins gegen Geld getauscht wird und jeder schaut, wo er selber bleibt.

Da wird mir ganz eng im Herzen und die Sorge um die Existenz meiner Familie schnürt mir die Luft ab. Mit welchem Recht treibe ich dieses “Spiel“ auf Kosten meiner Lebenszeit mit Frau und Kindern? Ist es das wert?

Und hier ist sie wieder, die quälende, nagende, bohrende, alte und immer wiederkehrende Frage:

Ist es mir das WERT?

Verdammt. Geht denn nichts im Leben ohne sie?

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