Saison finis
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Echt jetzt?

Sehr geehrte Frau Merkel (ein offener Brief meiner Tochter …),

Danke, dass Sie sich weiterhin Sorgen um unsere Gesundheit machen. Das war in ihrer langen Amtszeit ja nicht immer der Fall (Atomkraft, Kohle, Feinstaub, Tempolimit, Pestizide und Antibiotika in der Landwirtschaft, Krankenhauskeime, etc., um hier nur einige durchaus noch offene Themen exemplarisch zu nennen).

Aber eines verstehen wir nicht mehr: im Frühjahr war die Begründung für einen Lockdown, dass die Krankenhäuser nicht überlastet werden sollen.
Jetzt lesen wir als Begründung für den nächsten Quasi-Lockdown, dass die Gesundheitsämter nicht mehr mit der Nachverfolgung hinterher kommen.

Sehen wir das also richtig, dass jetzt Millionen Menschen in den endgültigen wirtschaftlichen Ruin getrieben werden, weil einige Ämter nicht genug Personal und Ausstattung haben, um eine – zumindest unter Fachleuten durchaus umstrittene – Nachverfolgung von Fällen zu gewährleisten?
Es geht also bei dieser Maßnahmenrunde nicht vordringlich um das Retten von Leben, den Schutz von Risikogruppen, die akut gefährdet sind, die Vermeidung von Überlastung der Krankenhäuser, sondern darum, eine Behörde vor dem Zusammenbruch zu bewahren? Echt jetzt?
Sorry, hier haben Sie uns als zukünftige Staatsbürgerinnen, Unternehmerinnen und letztlich Souverän im Land (Schon vergessen? „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“?) verloren.
Unser Vertrauen in ihre Demokratiefähigkeit ist weg.
Unsere Geduld auch!

Nach dem Sie uns persönlich mit ihren Maßnahmen 50% der Sommersaison vermasselt haben, bekommen wir jetzt erneut Berufsverbot. Wir betreiben nun seit einem Jahr das Schlosscafé am Tempelhof als Schülerfirma und müssen jetzt zum zweiten mal unsere Mitarbeiterinnen nach Hause schicken und auf unbestimmte Zeit schließen.
Bitte erklären Sie uns jungen Menschen mal persönlich ihre Maßnahmen. Wir sind ja nicht blöd. Wir wissen auch, dass die WHO gerade öffentlich festgestellt hat, dass Lockdowns nichts bringen und sogar kontraproduktiv sind. Wir bekommen mit, was ein Herr Gassen dazu sagt. Wir verfolgen interessiert was in Schweden und Japan abgeht. Wir können sehr wohl zwischen positiv Getesteten, wirklich Erkrankten mit leichten Symptomen und tatsächlich schwer betroffenen Menschen unterscheiden. Wir lesen die RKI-Seiten und wissen, dass wir aktuell gerade mal ca. 15 Tote pro Tag dem Virus zuordnen (natürlich immer noch ohne Obduktion!). Wir wissen auch, dass täglich ca. 2.900 Menschen in Deutschland an allem möglichen sterben, ohne dass wir dafür die Welt auf den Kopf stellen würden. Und wir sehen genau, dass sie mit unserem Geld z.B. die Lufthansa retten, aber die Einzelunternehmer und Gewerbetreibenden, die Künstlerinnen und Kreativen sträflich vernachlässigen. Wir jungen Menschen sind uns sehr bewusst, dass sie mit ihrer Politik gerade UNSERE Zukunft massiv gefährden. Und das auf Grund einer zumindest fragwürdigen Datenlage. Und das alles ohne parlamentarische Legitimität?
Für ein bisschen mehr an gefühlter Sicherheit und den Schutz einer überlasteten Behörde?
Wir sind echt gespannt, wie Sie Ihre derzeitige Politik vor uns jungen Menschen rechtfertigen wollen!
Kommen sie gerne in unser nun wieder stillgelegtes Café für ein ausgiebiges Gespräch. Kaffee und Torte geht auf’s Haus.

Liebe Grüße, Lisa Hadamovsky, für das Caféteam

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