05.09.2016
6. September 201615.09.2016
16. September 201607.09.2016
Und nun wage ich mich daran, wie ich mir mein Sein in einem Jahr träume:
07.09.2017
Das Experiment ist weitergegangen.
Auch wenn die Auswertung des Jahres 2016 aus rein ökonomischer Sicht eher gegen eine Fortführung sprach, haben Carola und ich gewagt, weiter zu träumen…
Mein Konzept der Expeditionen zum Wesentlichen hat eine erfolgreiche Saison 2017 fast schon hinter sich. Die Mischung aus hochseetauglichem Schiff, Seereisen von individuell angepasstem Schwierigkeitsgrad, die Weitergabe meiner Erfahrungen aus über 50.000 Seemeilen, Vollverpflegung durch den leidenschaftlich gern für seine Gäste kochenden Skipper und nicht zuletzt die gegenseitigen Anregungen durch die sich ergebenden Gespräche, hat meinen Gästen und mir eine erfüllte Zeit geschenkt.
Aus dem Kreis der Mitsegler hat sich bereits im Frühjahr eine freiwillige Finanzierung von Schiff und Skipper ergeben, welche angelehnt an das boomende CSA-Model (Comunity supported Agriculture) aus der ökologischen Landwirtschaft, funktioniert: Vor Saisonstart wurde das Budget für 2017 in einer freiwilligen Bieterrunde durch die Mitsegler zusammengetragen. Dabei konnte jeder selbst festlegen, wie viel ihm oder ihr mein Angebot Wert ist. Wie auch im letzten Jahr waren Menschen bereit Geld zur Verfügung zu stellen, ohne selbst mitzureisen. Eine Crowdfundingaktion finanzierte 6 weitere Plätze. So standen insgesamt 10 Plätze für Menschen zur Verfügung, die sich sonst die Erfahrung einer solchen Segelreise in ihrer derzeitigen Finanzsituation nicht hätten leisten können. CSA steht nun auch für: Community supported Adventures.
Die Phoenix hat einen neuen Besitzer gefunden, der ihre offensichtlichen Offshore-Qualitäten zu schätzen und vor allem mehr zu nutzen weiß. Hier möchte ich meinen besonderen Dank an meine Frau ausdrücken: Ohne ihre Bereitschaft den Kauf der Phoenix mitzutragen, welche mir so glücklich als Brutkasten für meine Träume gedient hat, wäre ich jetzt nicht hier! (Und es bestand damals durchaus die Möglichkeit, dass daraus ein Fluchtfahrzeug geworden wäre, welches mich ihr für Jahre hätte entführen können…)
An die Stelle der Phoenix ist die Kairos, eine schwedische Hallberg-Rassy 36, getreten, welche mir durch ihre See-BG-Abnahme auch ein gewerbliches Fahren ermöglicht. Ihre für meine Zwecke elegantere Raumaufteilung mit einer großen Achterkajüte und einem abgetrennten Vorschiff, bietet meinen Gästen mehr Komfort und Privatsphäre, ohne dabei Abstriche an Seetüchtigkeit, Einhandtauglichkeit und Segelverhalten machen zu müssen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle auch an den ehemaligen Besitzer der Kairos: Er hat sein Schiff wirklich geliebt. Ohne seine Bereitschaft, uns einen für uns zahlbaren Preis zu machen, wäre das Projekt so nicht möglich gewesen.
Finanziert wurde der Wechsel durch den Verkauf der Phoenix und eines unserer Zirkuswägen.
Überrascht und erstaunt hat mich die Leichtigkeit, mit der die Transaktion und die dafür notwendige Zwischenfinanzierung zustande kam: Phoenix fand noch im Herbst 2016 einen neuen Liebhaber (Er wird mit ihr um die Welt segeln…) und mehrere Darlehen aus unserem privaten Umfeld und aus dem Umkreis des Experiments unbezahlbar, ermöglichten es uns, das passende Schiff bereits zu erwerben, bevor auch der Zirkuswagen verkauft war.
Im Winter werde ich – wie schon im letzten Winter – viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern verbringen und meine Erfahrungen in mehreren Vortragsreisen weitergeben.
Dank der vielfältigen Unterstützung mache ich nun das, wovon ich vor zwei Jahren noch nicht wirklich zu träumen wagte und was mich glücklich macht:
Mit Menschen segeln gehen, sie dabei anregen, ihre Träume ernst zu nehmen und für meine Gäste kochen…